Anlässlich des Weltfriedenstages, der alljährlich aufgrund einer Initiative der UNO am 21. September gefeiert wird, richtete die Gemeinde Herten-Westerholt für den Bezirk Recklinghausen und alle Interessierten eine Andacht aus. Etwa 100 Besucher konnten bei einer guten Dreiviertelstunde eine Reihe von Impulsen zum Frieden in seinen unterschiedlichsten Facetten mitnehmen.
Bezirksevangelist Jörg Jendral, derzeit Vorsteher der Gemeinde, begrüßte die Abendgäste und stellte zunächst die Hintergründe für die erstmalig angebotene Andacht dar. Nicht jedem war sicherlich klar, dass es sich bei dem Gedenktag am 21. September um einen der UNO handelt, der erst in den letzten Jahren auch in den Fokus vieler christlicher Kirchen gerückt ist.
Dass die Welt noch weit weg ist vom Frieden, zeige, so Jörg Jendral, ein Blick in die Statistik für das Jahr 2008.
Unter den insgesamt 345 beobachteten Konflikten zählen die Politikwissenschaftler 39 hochgewaltsame Auseinandersetzungen, darunter neun Kriege. Hinzu kommen 95 gewaltsame Krisen, d. h. Konflikte, in denen sporadisch Gewalt eingesetzt wird. Im Vorjahr hatte die Zahl der hochgewaltsamen Konflikte mit 32, darunter sechs Kriege, deutlich niedriger gelegen, was eine beachtliche Deeskalation gegenüber 2006 dargestellt hatte. Obwohl 2008 weiterhin die Mehrheit der Konflikte (211 an der Zahl) friedlich ausgetragen wird, hat sich damit die Lage
gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtert.
Etwa 8 Millionen Menschen, das entspricht etwa der Einwohnerzahl Österreichs, seien aufgrund kriegerischer Auseinandersetzungen auf der Flucht. Mehr als 300.000 Kinder nehmen als Kindersoldaten an kriegerischen Auseinandersetzungen teil - das entspricht etwa der Einwohnerzahl Islands.
Aber nicht nur der Frieden im globalen Gefüge von Völkern und Nationen, sondern auch der in den kleinen Keimzellen des Lebens, in der Familie, in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, sei stets bedroht und es wert, sich hierfür stark zu machen.
Dies fand auch Ausdruck in den drei Gebeten, die aus dem Kreis der Gemeinde heraus von einem Kind, einer Jugendlichen und einer Schwester mittleren Alters gesprochen wurden.
Zuvor wurde das Thema "Friede" von einem Vortrag (siehe dazu gesonderter Artikel), einem Lichtbildvortrag und musikalischen Beiträgen beleuchtet.
Gegen Ende des Abends betete dann noch einmal Jörg Jendral mit der versammelten Gemeinde, bevor ein gemeinsames Lied (Seliger Friede", Gesangbuch Nr. 290) die Veranstaltung abrundete.
Insgesamt zeigte die Resonanz, dass das Thema "Friede" seinen aktuellen Stellenwert hat und nicht mit Wegschauen kommentiert wird. So bleibt zu hoffen, dass der Anlass für weitere Andachten in den Folgejahren aufgegriffen wird und Impulse vermittelt werden können, aktiv für den Frieden - wo auch immer er bedroht ist - einzutreten.
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